"Um klar zu sehen, reicht oft ein Wechsel der Blickrichtung." (Antoine de Saint-Exupéry)

In der lösungsfokussierten Beratung liegt der Schwerpunkt der Gesprächsführung nicht so sehr auf der Exploration der Ursachen für eine Problemlage, sondern vielmehr auf den Aspekten, die bisher schon gut funktionieren oder in der Vergangenheit hilfreich waren. Nach und nach können  Klient und Therapeut gemeinsam herausfinden, welche Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Verbesserung einer Situation bereits vorhanden sind. Und wie diese Ressourcen in kleinen Schritten hin zu einer positiven Veränderung genutzt werden können. 

Steve de Shazer entwickelte den lösungsfokussierten Ansatz ab 1978 mit seiner Frau Kim Insoo Berg im Brief Family Therapy Center(BFTC) in Milwaukee/Wisconsin. Gestützt wird sie von den aktuellen Ergebnissen der Hirnforschung zur Neuroplastizität, die besagt, dass das Gehirn seine Struktur und die damit zusammenhängenden Funktionen gemäß aktueller Erfahrungen laufend verändert. Die Grundhaltung der lösungsfokussierten Beratung orientiert sie sich an den Stärken des Klienten. Die drei Grundprinzipien lauten:

 1. Repariere nicht, was nicht kaputt ist.

2.  Finde heraus, was gut funktioniert und passt - und tue mehr davon.

3.  Wenn etwas trotz vieler Anstrengung nicht gut genug funktioniert und passt, dann höre damit auf und versuche etwas anderes.